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Blick in die Zukunft – Eindrücke vom Werkstattgottesdienst am 31.8.

  • Beitrags-Autor:Kristina Scharnke
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Nein, eine Wahrsagekugel sei es keineswegs, stellte Pfarrerin Ritgen gleich zu Beginn des ungewöhnlichen Gottesdienstes zum Thema Zukunft klar. Vielmehr handelte es sich bei der Glaskugel, die als Symbol für das Thema „Gemeinde im Jahr 2035“ diente, um einen Lensball aus der Fotografie – also eine Kugel, die die Umgebung konzentriert einfängt und teilweise auch auf den Kopf stellt.

Mit Weitsicht und neuen Blickwinkeln sollten also Ideen und Perspektiven für die Zukunft der Gemeinde entwickelt werden. Und das taten die rund 60 Teilnehmenden in Workshop-Gruppen mit ungewöhnlichen Methoden. Ob kreativ mit Knete, Kreide, Legosteinen, Musik und Rollenspiel, ganz klassisch im Gespräch an der Flipchart oder voll modern im Chat mit der KI und der Erstellung eines Erklärvideos.

Am Ende waren die Ergebnisse zwar durchaus sehens- und hörenswert, viel wichtiger aber waren die Gedanken und Impulse, die während der Erarbeitung in den Gruppen zutage kamen:
Auf die jungen Menschen hören, was sie bewegt und anspricht, und auf Augenhöhe miteinander agieren. „Hilf uns, dass wir einander sehen, jung und alt – vertraut zusammen sind …“ textete deshalb die Liedgruppe. Und überhaupt noch stärker auf die Menschen zugehen – „Kirche auf Rädern“ war hier das Stichwort, das u. a. von der Legogruppe umgesetzt wurde. Soziales Engagement und diakonische Angebote werden auch in Zukunft unverzichtbar sein – eine wichtige Aufgabe der Kirche in unserer Gesellschaft, war man sich in der „Ideengruppe“ einig. Und neben Predigt und Seelsorge, die trösten und Glauben stärken sollen (sehr schön umgesetzt durch den „Baum am Wasserbach“ von der Gruppe „Knete“), macht diese gelebte Nächstenliebe auch Gott in unserer Mitte sichtbar. Dass dafür auch gemeinsam fröhlich gefeiert werden soll, führten die Gruppen „Anspiel“ und „Bodenbild“ vor Augen.

Und wie geht’s nun weiter? Die Ergebnisse werden im Presbyterium gesichtet und in die weitere Zukunftsplanungen einbezogen werden – viele der Ideen treffen sich mit bereits bestehenden Überlegungen. Und mit den Empfehlungen von ChatGPT, die uns allein zum Thema „Vermeidung von Kirchenaustritten“ eine Checkliste mit 21 Punkten zum Abarbeiten mitgegeben hat, haben wir reichlich „Stoff“ zum Nachdenken. Immerhin: viele der empfohlenen Maßnahmen setzen wir bereits um – was sich in unserer lebendigen, bunten Gemeinde ja auch zeigt. Hoffen wir miteinander, dass sich diese Vielfalt auch in Zukunft bewahren lässt und unsere Gemeinde eine Heimat für viele Menschen bleibt!

Ihre Pfarrerin Birgit Dwornicki

Friederike Schäfer hat im Nachgang zum Gottesdienst das folgende Gedicht geschrieben:

weitergehen
Gemeindeleben mit neuen Augen sehn
und das im Gottvertraun
mit Mut und Hoffnung in die Zukunft schaun
und weitergehn