Wie geht es nach dem Ausscheiden von Pfarrer Schmidt aus dem aktiven Dienst in unserer Gemeinde weiter?
Wie bekannt ist, wird Jörg Schmidt am 26. Mai in den Ruhestand verabschiedet und die Pfarrstelle kann gemäß dem Pfarrstellenrahmenplan des Kirchenkreises nicht wiederbesetzt werden – u.a. weil die weniger werdenden Pfarrstellen nach einem Schlüssel solidarisch im Gebiet der Landeskirche verteilt werden. Doch wie kann ab dem 1. Juni das vielfältige Angebot aufrechterhalten und eine pfarramtliche Versorgung in allen Bereichen unserer Gemeinde gewährleistet werden? Wer ist in Herkenrath-Dürscheid-Immekeppel zukünftig Ansprechpartner*in?
Der Strukturausschuss unserer Gemeinde hat mit Unterstützung einer externen Unternehmensberaterin seit mehr als einem Jahr intensiv zu diesen Fragen gearbeitet, die Gemeindeglieder und ehrenamtlich Mitarbeitenden wurden in zwei Workshops sowie einer Gemeindeversammlung in den Prozess einbezogen und die geäußerten Fragen und Vorschläge berücksichtigt. Nun steht ein tragfähiges Konzept, welches das Presbyterium in seinen letzten beiden Sitzungen beschlossen hat.
Gemäß unserem Motto „Unterwegs – gemeinsam im Glauben“ gehen wir mit diesem Konzept entscheidende Schritte in Richtung Zukunft:
- Wir orientieren uns künftig kaum noch an den bisherigen Bezirksgrenzen, sondern verstehen uns als eine Gemeinde, die füreinander da und miteinander unterwegs ist.
- Die Pfarrer*innen und anderen Hauptamtlichen sind nicht mehr für „ihren“ Bezirk zuständig, sondern für einen Arbeitsschwerpunkt, den sie für die gesamte Gemeinde koordinieren und verantworten (sog. „Aufgabensicht“ im Gegensatz zur bisherigen „Bezirkssicht“).
- Bereits in diesem Sinne in Umsetzung begriffen sind ein gesamtgemeindlicher Predigtplan (alle Pfarrer*innen und ehrenamtlichen Prädikant*innen sind an allen Gottesdienststätten aktiv) sowie die Konfirmanden- und Seniorenarbeit.
- Weitere vorgesehene Aufteilung der Arbeitsfelder: (Umsetzung ab Juni).
- Anfragen zu Taufen und Trauungen sollen künftig zunächst in den Pfarrbüros vorgeklärt werden (Koordinierung von Termin/Ort/gewünschte*r Liturg*in); im 2. Schritt dann Anfrage an die betreffende Pfarrperson.
- Beerdigungen: übergangsweise bleibt es bei einer bezirklichen Zuständigkeit und Durchführung, das Gebiet Herkenrath/Dürscheid/Immekeppel wird zunächst auf die verbleibenden Pfarrpersonen aufgeteilt. Im Laufe des Jahres soll ein neues, nachhaltiges Konzept für Beerdigungen erarbeitet werden, unter Einbeziehung der Erfahrungen anderer Kirchengemeinden.
- Es werden weiterhin regelmäßige Gottesdienste in Herkenrath angeboten (fast so viele wie bisher); dafür werden einerseits die Gottesdienstzeiten in Bensberg und Herkenrath umgestellt und andererseits werden verstärkt gemeinsame Gottesdienste mit besonderem Profil/Schwerpunkt gefeiert, an jeweils einem der beiden Standorte, zu denen die Menschen des anderen Standorts eingeladen werden. (Details s. Info-Box)
- Eine Schließung des Gemeindezentrums ist nicht vorgesehen, es bleibt auch nach der Aufhebung der Pfarrstelle als Gottesdienststätte, Treffpunkt und Veranstaltungsort erhalten.
- Unser gemeinsames Ziel ist es, die Menschen im Bereich unserer Gemeinde weiterhin gut zu begleiten und in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Und wir wollen als Gemeinde sprach- und handlungsfähig bleiben.
Uns ist klar, dass damit noch nicht alles hundertprozentig geregelt ist. Wir werden Pfarrer Schmidt und die Arbeit, die er geleistet hat, nicht mal eben 1:1 auffangen können. Wir sind dabei auch auf Ihre und eure Rückmeldungen und Hinweise angewiesen. Aber wir haben uns für eine Richtung entschieden und einen entscheidenden Schritt nach vorn auf unserem gemeinsamen Weg gemacht. Voraussichtlich bekommen wir noch eine besondere Hilfe in der Übergangszeit: eine Pfarrperson mit Zusatzqualifikation, die uns befristet für ein Jahr bei der Umsetzung und Weiterführung des Konzepts unterstützt (sog. Pfarrdienst im Übergang).
Ich denke, es ist deutlich geworden: das Thema „Aufbruch/Umstrukturierung“ betrifft nicht nur die Herkenrather*innen, sondern auch die Menschen in Refrath, Frankenforst und Bensberg, denn die nötigen Anpassungen wirken sich in unserer gesamten Gemeinde mit allen Bezirken aus. Auch wir Pfarrerinnen und Pfarrer werden uns umstellen müssen und uns z.B. von lieb gewordenen Arbeitsfeldern verabschieden.
Dafür haben wir die Chance, dass wir stärker als bisher voneinander profitieren, Verantwortung teilen und die Vielfalt in unserer Gemeinde stärken. Auch die Ehrenamtlichen werden sich in den Arbeitsfeldern besser kennenlernen und vernetzen können, über die bisherigen Einsatzorte hinaus. Wir wachsen stärker zusammen und das macht uns hoffentlich auch stärker und fit für die Zukunft.
Möge unser Herr uns auch weiterhin mit seinem Segen und seinem Geist auf diesem Weg begleiten und führen!
Birgit Dwornicki, Pfarrerin und Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses
Gottesdienstangebot
(Kooperation zwischen Herkenrath und Bensberg):
- 1. und 3. Sonntage im Monat: Klassische Gottesdienste an beiden Standorten jeweils um 9.30 Uhr (Herkenrath) und 11 Uhr (Bensberg). Durch die neue Uhrzeit2. ist es möglich, dass nur je ein*e Prediger*in beide Gottesdienste hält.
- 2. und 4. und ggf. 5. Sonntage im Monat: "Besondere, gemeinsame" Gottesdienste für Herkenrath und Bensberg (Familien-/ Gesprächs-/ Konfi-Gottesdienst, ...), jeweils um 11 Uhr. Sie finden abwechselnd an einem der beiden Standorte statt und die Gemeindeglieder vom anderen Standort werden dorthin eingeladen. Somit haben sowohl die Herkenrather als auch die Bensberger einen Gottesdienst pro Monat weniger als früher.
- Das Konzept beginnt nach den Sommerferien 2024, eine ergebnisoffene Evaluation des neuen Kon