Zwischenbilanz nach 4 Wochen Unterricht.
Klaus Farber, Organisator des Sprachkurses, schreibt:
„Seit dem 21.3.22 betreuen wir über 50 ukrainische Geflüchtete. Wir erteilen den erwachsenen Geflüchteten Sprachunterricht Deutsch an 4 Wochentagen jeweils von 10 bis 12.30 Uhr, montags und dienstags in Gemeinderäumen der kath. Kirche St. Johann Baptist in Refrath, mittwochs und freitags im Gemeindezentrum an der ev. Zeltkirche in Kippekausen.
Die Teilnehmer/innen sind an jedem Tag in drei Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe unterrichten jeweils 2-3 Lehrer/innen im Team-Teaching, d.h. an jedem Unterrichtstag sind 9-10 Lehrer/innen im Einsatz, Stand jetzt insgesamt 34 Lehrer/innen.
Parallel zum Unterricht werden zwischen 12 und 16 kleine Kinder im Vorschulalter betreut, von insgesamt 13 Betreuern und Betreuerinnen, an jedem Tag 3-5 Betreuer/innen.
Als Unterrichtsmaterial benutzen wir vorrangig das Thanhauser Modell, „Deutschkurs für Asylbewerber“ sowie Unterrichtsmittel der Flüchtlingshilfe München e.V. „Willkommen“ mit ukrainischen Untertiteln.
Im sogenannten handlungsorientierten Deutschunterricht werden neben dem theoretischen Unterricht sehr viele Anschauungsmittel verwendet, Unterrichtsgänge durchgeführt sowie besondere Aktivitäten angeboten.
Das sind zum Beispiel:
- ein Klavierkonzert der rumänischen Pianistin Carmen Daniela mit Werken ukrainischer und rumänischer Komponisten,
- Initiative und Kostenübernahme bei über 10 Fahrraderwerbungen mit der Aktion „Mobile Nachbarn“.
- Internationales, gemeinsames Kochen
- Besuche von Museen und Wochenmärkten, eine Rheinfahrt, ein Picknick, Stadtführungen
- Ostereiermalen, Malaktionen usw.
- Dienstags vor dem Sprachunterricht finden gemeinsame Gymnastikübungen mit einer Sportlehrerin statt.
Außerdem vermitteln wir Angebote hilfsbereiter Bürger, z.B. Hilfe am Nachmittag beim Deutschunterricht oder Kontakte und Einladungen von Familien, Nachhilfe für Kinder und Erwachsene, kostenloses Frisierenilfe in schwierigen persönlichen Situation, Aufnahme in einen Fußballverein oder therapeutische Hilfe in schwierigen persönlichen Situationen.
Die Motivation der überwiegend ukrainischen Frauen, Deutsch zu lernen, ist erstaunlich groß. So stimmten z.B. fast alle dafür, in den Osterferien den Unterricht weiterlaufen zu lassen statt einige Tage zu pausieren. Die Mehrzahl nimmt alle 4 Unterrichtstage wahr.
Der Gesamteindruck nach 4 Wochen: Die Teilnehmer/innen sind dankbar für das Sprach- und Betreuungsangebot, höflich und zuvorkommend, sehr fleißig und engagiert.
Alle Sprachlehrer/innen, Kinderbetreuer/innen , Dolmetscherinnen und weitere Helfer/innen arbeiten ausschließlich ehrenamtlich ohne jegliche Entschädigungen. Spenden können wir trotzdem gut gebrauchen, z.B. für Malutensilien, gebrauchte Fahrräder für Kinder und Erwachsene, Fahrtkosten, Eintritte in Museen und für andere Veranstaltungen, für Unterrichtsmittel und Kopien, für Kosten beim Picknick, Kochen, Kinder-Eltern-Aktionen, Maltafeln usw.“
Klaus Farber bietet anderen Gemeinden wie Overath, Rösrath, Odenthal oder auch Stadtteilen organisatorische Hilfe an bei der Einrichtung von weiteren Sprachkursen.
Kontakt: Klaus Farber, kgfarber(at)t-online.de
